Neuigkeiten aus Ruanda – Neue Strickkooperative ist 2023 gestartet

Emmerance Turayisenga, Anysie Yadufashije und Devotha Muhawenimana – diese drei jungen Frauen aus dem District Rulindo bilden nun eine Kleinkooperative und fertigen Strickwaren für den lokalen Markt.  Die Produktion ist bereits gestartet und die offizielle Geschäftsgründung ist auf dem Weg. Alle drei haben eine Ausbildung zu Strickerinnen absolviert, haben als Alleinerziehende (Single Mothers) aber große Schwierigkeiten überhaupt eine berufliche Erwerbsperspektive zu finden. Obwohl es sehr viele alleinerziehende junge Frauen unter 20 Jahren in Ruanda gibt ist deren gesellschaftliches Ansehen oft sehr gering. Insofern geht es hier nicht nur um Strickwaren, sondern um Selbstbewußtsein und darum ihren Platz in der Gesellschaft zu behaupten. Insofern könne diese drei Modell für andere sein – und das Projekt könnte sich in Zukunft auch vergrößern.

In Ruanda tragen alle Schulkinder statt einer teuren Schuluniform Schulpullover in den entsprechenden Farben ihrer Schule. Diesen Markt kann nun die kleine Strickkooperative lokal gut abdecken. Es werden aber auch andere Wollartikel hergestellt, z.B. Babydecken, wie auf dem Bild zu sehen.  Es zeichnet sich eine gute Nachfrage ab.

Die Idee und Initiative unserer Projektpartnerin Frau Ursula Ohly, die über ihre Arbeit in Rutabo und Mukeri die drei Damen zusammenbrachte, trägt somit erste Früchte. Mit etwas Coaching beim Kalkulieren, Planen und der Buchführung und dem finanziellen Startpaket der Friedenskinder machen die drei jungen Frauen schnell Fortschritte. Mit den Mitteln der Friedenskinder konnten 2 Strickmaschinen & Materialien angeschafft, sowie Raummiete, Energiekosten und Verköstigung der dort tätigen Frauen für das erste Halbjahr gesichert werden. Der Start ist geschafft. Wir werden weiter bedarfsorientiert unterstützt, bis sich dieses kleine große Projekt selbst tragen wird. Der Mut der drei jungen Frauen, in eine Selbstständigkeit zu starten ist beeindruckend für uns, ebenso wie die Netzwerkarbeit von Ursula Ohly, die dies möglich gemacht hat. Christoph Fischer, April 2023