19 Herz-OP`s in Vietnam 2021

Von unserer Mitarbeiterin Thuan Hoang bekommen wir fast täglich Fotos und Berichte aus der Zentralklinik in Hue. Sie spricht mit Eltern, deren Kinder am Herzen erkrankt sind, besucht sie oft auch zuhause und schildert uns die familiären Möglichkeiten, eine Operation selbst zu finanzieren. Danach entscheiden wir gemeinsam, wo wir mit den eingegangenen Spenden helfen. Im ersten Quartal konnten wir für 19 Mädchen und Jungen die Kosten einer Operation übernehmen. Seit Bestehen unseres Projektes in Vietnam wurden bereits 942 Kinder mithilfe unseres Vereins erfolgreich operiert. (Hartmut Hoefs)

Bericht zum 1. Quartal 2021 von unserer Mitarbeiterin Thuan Hoang aus Vietnam

In den ersten drei Monaten des Jahres 2021 konnte durch die Spenden der Friedenskinder neunzehn Jungen und Mädchen mit Herzerkrankungen geholfen werden. Achtzehn Operationen wurden im Hue Central Hospital und eine im Gia Dinh Hospital in Ho Chi Minh City durchgeführt. Nach erfolgreichem Eingriff wurden bisher elf Kinder bei guter Gesundheit aus dem Krankenhaus entlassen. Acht weitere sind auf dem Wege der Besserung. Bei einem Jungen war aufgrund einer schweren Lungenentzündung noch keine Operation möglich. Wir warten ab, bis sich seine Gesundheit stabilisiert hat.

Die Corona – Pandemie hat Vietnam bisher noch nicht so hart getroffen wie Europa. Die Schule in Kim Doi, die wir monatlich mit 200 Euro für das Mittagessen der Kinder unterstützen, unterrichtet die meiste Zeit fünfzig Schülerinnen und Schüler, es sei denn, es gibt ein zeitlich begrenztes Verbot des Staates Vietnam. Dann müssen alle Schulen schließen und die Kinder bleiben zu Hause bis die Ansteckungsgefahr wieder unter Kontrolle ist.

Im Jahr 2021 konnten wir sechs weitere Kinder in unser Patenprogramm aufnehmen. So werden derzeit fünfzehn Jungen und Mädchen von unseren Paten unterstützt. Zwei erhalten kein Stipendium mehr. Ein mittlerweile junger Mann hat seine Ausbildung als Techniker einer Telefongesellschaft abgeschlossen und verfügt nun über ein eigenes Einkommen. Ein Mädchen hat die Schule bendet. Sie hat eine Arbeit angenommen, um ihrer Mutter zu helfen.

Anfang 2021 unternahm ich eine Fahrt in die Berggebiete der Provinz Quang Tri. Das ist eine Gegend, in der besonders arme Menschen einer ethnischen Minderheit leben. Ich besuchte die Familie von Suong, einem Jungen, den ich im Mai 2020 zusammen mit seiner Mutter nach Saigon begleitete, damit er am Herzen operiert werden konnte. Die Operation glückte und sein Gesundheitszustand war gut, als wir mit ihm nach einer langen Behandlung nach Hause zurückkehrten. Ich erinnere mich gerne an diesen Tag, an sein Lächeln, die Freude der Familie und des ganzen Dorfes.

Bei meinem zweiten Besuch am Anfang des Jahres hatte ich jedoch eine andere Stimmung. Eine Lungenentzündung hatte sich Ende 2020 stark verschlimmert. Suong wurde mit Schmerzen, die ihn viel weinen ließen, in das Hue Central Hospital eingeliefert. Nach einer dreiwöchigen Behandlung musste er noch zweimal in die Notaufnahme, aber er überlebte die Anstrengungen nicht. Dies war die traurigste Nachricht für seine Eltern und für uns Friedenskinder.

Nachdem Suong nach Hause gebracht wurde, mussten alle Maßnahmen zur Bestattung so schnell wie möglich vorbereitet werden, da man die Toten nach dem Brauch der Van Kieu bereits nach einem Tag begräbt. Nach den Wünschen von unseren Projektleitern und dem Vorstand der Friedenskinder wurde für Suong ein Grab errichtet, damit er eine feste und friedliche Ruhestätte hat. Die Familie war trotz der Trauer sehr dankbar dafür.

Jede Begegnung, die ich bei meiner Arbeit für die Friedenskinder haben darf, ist etwas Besonderes. Aber wenn jemand geht, hinterlässt das viele Erinnerungen, die mich noch mehr motivieren, meine Arbeit fortzusetzen.