Projekttage und Schulfest mit den Friedenskindern und Unicef an der Overberg Grundschule in Siershahn

Am 02. und 03. Mai fanden an der Overbergschule Projekttage statt. Diesmal ging es nicht um uns selbst, sondern um Kinder, die dringend Hilfe benötigen. Deshalb haben wir in Zusammenarbeit mit den Friedenskindern und Unicef das Leben von Kindern aus verschiedenen Teilen der Welt betrachtet und festgestellt, dass es uns im Vergleich zu diesen sehr gut geht. Wir jammern, wenn wir morgens in die Schule gehen müssen. Eigentlich müssen wir aber froh über die Schule sein, denn andere Kinder haben nicht die Möglichkeit, einen Beruf ihrer Wahl zu erlernen. Sie müssen jeden Tag hart arbeiten, um nicht zu hungern. Sie werden ihr Leben lang nichts anderes machen, als auf dem Feld zu arbeiten, Tiere zu hüten und jeden Tag kilometerweit zur nächsten Wasserstelle zu laufen, um Trinkwasser zu besorgen. Damit es immer weniger Kinder werden, die solch ein Leben führen, laufen wir am 04. Mai – dem Höhepunkt unserer Projekttage – für Unicef und die Friedenskinder. Denn diese beiden Organisationen nutzen unsere erlaufenen Spenden, um die Zukunft und die Lebensumstände von Kindern in ärmeren Ländern zu verbessern und ihnen eine Ausbildung und Gesundheit zu ermöglichen.

Am ersten Projekttag haben die Friedenskinder – vertreten durch Herrn Hoefs und seinen Freund Herrn Hai aus Vietnam – Vietnam und das Leben dort vorgestellt. Unsere Schüler bekamen jeder ein Mitmachbuch und durften so sehr anschaulich das Leben von Mai, einem vietnamesischen Mädchen, kennen lernen. Ihre Welt ist ganz schön anders als unsere!
Auf dem ersten Foto demonstriert Herr Hoefs den Kindern die Verkehrssituation in Vietnams Hauptstadt Hanoi, die chaotisch erscheint, in der aber jeder sehr viel Rücksicht nimmt und aufpasst. auf dem zweiten Bild stellt er den Kindern die Bambusflöte vor.

Am zweiten Projekttag stellte Unicef durch Herrn Arnold und Frau Dreyer seine Arbeit als Kinderhilfswerk vor. Die beiden erzählten vom schweren Leben vor allem der Mädchen in Afrika, die oft stundenlang unterwegs sind, um Wasser zu holen und daher keine Schule besuchen können. Die beiden zeigten den Kindern auch Unicef-Ranzen, die über Spenden finanziert werden, so dass die Kinder in Afrika oder in Kriegsländern dringend nötige Materialien wie Hefte und Stifte für den Schulbesuch bekommen können.

Neben den Vorträgen durch die beiden Organisationen arbeitete jede Klasse zu anderen Schwerpunkten. Manche Klassen pflanzten Gemüse an wie es die Menschen in Vietnam tun müssen, um nicht zu verhungern. Andere Klassen beschäftigten sich mit den Kinderrechten oder verglichen ihren Tagesablauf oder ihre Schule mit den Gegebenheiten in anderen Ländern. In Spielen ging es darum, sich in Flüchtlinge einzufühlen, die aus einem anderen Land kommen, nicht unsere Sprache sprechen, nicht unsere Spiele kennen. Da merkte manch einer schnell, wie ausgeschlossen man sich in einer solchen Situation fühlen kann.

Am 04. Mai konnte dann nach dieser guten Vorbereitung als Höhepunkt der Projektwoche unser Spendenlauf-Schulfest starten. Die Sonne lachte vom Himmel, als sich die ersten Klassen morgens früh in den Wald aufmachten, um dort eine Stunde für Unicef zu laufen. Die Anfeuerungsrufe schallten bis hinüber in die Schule, wo noch letzte Hand an Arbeiten gelegt wurde, die am Schulfest ausgestellt werden sollten und die fleißigen Eltern die Verpflegungsstände aufbauten und reichlich Selbstgebackenes anboten. Die anderen Klassenstufen begaben sich nach und nach in den Wald, um auch ihre Runden zu drehen, angefeuert von zahlreich erschienene Eltern, Herrn Hoefs und Herrn Hai von den Friedenskindern und natürlich auch den Lehrern. In dieser tollen Atmosphäre gab jeder sein Bestes. Die Schüler hatten viel Freude am Lauf und erreichten erstaunliche Strecken. Es ist doch schön, etwas Gutes für andere tun zu können! Hinterher vergleichen die Schüler stolz, wie viele Runden sie jeweils geschafft hatten und die ganz schnellen Rechner hatten auch schon bald den erlaufenen Betrag parat.

Gegen Mittag wurde dann offiziell das Schulfest mit Kaffee und Kuchen, Würstchen und Spielestationen eröffnet. Wer immer noch nicht müde war, konnte sich hier austoben: Dosenwerfen und Sackhüpfen, Twister, Boccia oder Fußball im Kleinspielfeld waren im Angebot, während die Eltern gemütlich in der Sonne saßen.  Auch Seifenblasen stiegen in den blauen Sommerhimmel und zahlreiche Schüler stöberten am Stand der Bücherei in ausrangierten, aber dennoch gut erhaltenen Büchern.

Besondere Attraktionen boten die Stände der Friedenskinder und von Unicef. Die Friedenskinder verkaufen ganz besondere Schmuckartikel und 3D-Karten, während man bei Unicef ausprobieren konnte, wie es sich anfühlt, schwere Wassereimer mit einem Joch zu transportieren und welch körperlich harte Arbeit die Mädchen in Afrika täglich zu leisten haben.

Der Förderverein präsentierte sich mit einer Buttonmaschine, an der die Kinder ihre in der Projektzeit gestalteten Buttons fertig stellen konnten.

Den Abschluss des Schulfestes bildete die Siegerehrung zum Spendenlauf. Diesmal ging es nur nebenbei um das am weitesten gelaufene Kind jeder Klasse oder die Klasse mit den meisten Runden. Nein, diesmal war jede Klasse stolz darauf, gemeinsam viele Runden erlaufen zu haben, um damit bedürftigen Kindern möglichst gut helfen zu können. Gemeinsam moderierten Frau Letschert und Herr Franz als Elternsprecher und konnten begeistert verkünden, dass unsere Schüler  stolze 2701 Runden à 700 m erlaufen haben, was einer Strecke von 1890 km bedeutet. Super gemacht, Kinder! Von dem erlaufenen Geld können jede Menge Kinder mit Schulsachen ausgestattet bzw. die ein oder andere Herz-OP in Vietnam durchgeführt werden.

Im Anschluss an die Siegerehrung dankte Frau Letschert auch besonders Herrn Pfeil, der heute sein letztes Schulfest mitgemacht hat, ehe er im nächsten Jahr in den wohlverdienten Ruhestand geht. Ein großes Dankeschön auch an alle helfenden Eltern, die sich in der Organisation, mit einer kulinarischen Spende oder durch einen Dienst eingebracht haben. Ohne sie wäre ein solches Schulfest nicht möglich!

Zu guter Letzt gilt unser besonderer Dank den Friedenskindern – vertreten durch Herrn Hoefs und Herrn Hai – sowie Unicef – vertreten durch Herrn Arnold und Frau Dreyer. Ohne ihre tatkräftige Mithilfe hätten die Kinder die Lebensumstände in anderen Ländern kaum so lebendig und anschaulich vermittelt werden können! Vielen Dank dafür!