Projektleiter besucht Ruanda

Koblenz. Der Verein Friedenskinder Koblenz ist vielen bekannt durch Projekte für Kinder in aller Welt, unter anderem in Vietnam, Kenia, Pakistan und Kambodscha. Nun führte eine Projektreise Christoph Fischer, normalerweise in Diensten der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, als neuen ehrenamtlichen Projektkoordinator für Ruanda des Vereins in das Partnerland von Rheinland-Pfalz. Dort konnte er sich bei Besuchen der Projekte ein Bild von der Arbeit vor Ort machen, die von den Friedenskindern gefördert wird und kehrte mit spannenden Neuigkeiten und neuen Förderideen für die Zukunft zurück.

Frères La Salle Schule in Kirenge

Im Kirenge, einem kleinen Ort in der armen Bergregion im District Rulindo engagiert sich die pensionierte Koblenzer Lehrerin Ursula Ohly seit Jahren an der dortigen Schule. Diese ist weit mehr als nur ein Ort des Unterrichts für etwa 350 Kinder der Region, die dort Kindergarten, Grundschule und Secondary School (Hauptschule) besuchen. Auch die außerschulischen Belange der Schüler und Familien sind hier im Fokus. Außerdem ist die Schule für viele Menschen der Region auch Arbeitgeber und Abnehmer landwirtschaftlicher Produkte, die für die Schulküche erworben werden. Die angegliederten Berufsbildungsbereiche der Nähstube und der Fahrradwerkstatt waren in der Vergangenheit Förderschwerpunkt der Friedenskinder.

Beim Besuch 2017 steht nun die Schulküche im Vordergrund. Wegen eines Straßenbauprojekts muss das Gebäude der Schulküche abgerissen und an anderer Stelle neu errichtet werden. Die Friedenskinder wollen dies unterstützen, durch die Anschaffung modernerer Gaskochgeräte, damit die Kinder auch weiterhin tagtäglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden können.

Projekt „AJECL“

Nicht weniger beeindruckend ist die Arbeit der Initiative AJECL des katholischen Priesters Théogène Iyakaremyie aus Kigali, dessen Arbeit die Friedenskinder ebenfalls unterstützen. Father Théogène und seine Mitarbeiter fassen im ländlichen Raum rund um die Hauptstadt Kigali viele Familien in Kooperativen zusammen, die über Bananenanbau, Bienenzucht und Schweinezucht ein kleines Einkommen erzielen, dass hilft für die Kinder Schulbesuch und Krankenversicherung zu finanzieren. Im eigenen Zentrum in Mageragere betreibt AJECL eine Nähschule. Der Besuch aus Deutschland hatte die Ehre, den Absolventinnen des Vorjahres ihre Zertifikate zu übergeben. In Kigali werden in einer Metallkooperative „Imbere heza“ junge Männer in manuellen Metallbearbeitungstechniken ausgebildet; zur Zeit werden dort Backformen für Großbäckereien und Blechformungen für Abluftschächte hergestellt. Durch all die Projekte von AJECL erstreckt sich der Gedanke der Friedenserziehung. Mit viel Idealismus und einer lebendigen Jugendarbeit für die Schüler und Kinder der Kooperativenmitglieder sucht Father Theogène einen sehr persönlichen Umgang mit dem Thema „Genozid“ in Ruanda. Die Diskussionen in den Gruppen zur Peace-Education waren auch für den Gast aus Deutschland spannend und beeindruckend.

Fazit

Es gibt noch viel zu tun in Ruanda, dass noch immer zu den ärmsten Ländern der Erde zählt. Dennoch zeigte diese Reise beeindruckende Initiativen, die Hoffnung machen. Leider können die vielen kleinen Begegnungen, Beobachtungen und Geschichten dieser Reise nicht alle hier erzählt werden.

Der Verein Friedenskinder wird nun von Koblenz aus die genannten Partner unterstützen und die Zusammenarbeit bis zur nächsten Projektreise 2018 weiter vertiefen.

Näheres zur Frères La Salle Schule gibt es per E-Mail an uohlysblog@wordpress.org. Infos zum Projekt „AJECL“ gibt es unter im Internet unter der Adresse www.ajecl.org.rw.

Bericht: RZ 26.05.2017